Alles paletti? Die Geschichte der Europalette

Ohne Paletten geht heute in der Logistik nichts mehr. Tatsächlich ist die Einführung der genormten Europalette ein einziger Siegeszug, denn sie erleichtert das Transportwesen enorm.

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Gut gestapelt ist halb gewonnen

Bis zu Beginn der 1960er-Jahre war der Transport von Gütern mit einem hohen Zeitfaktor verbunden. Zumeist Eisenbahnen, oder aber auch schon Lkws, wurden aufwändig mit Säcken oder Kisten per Hand beladen. Der Frachtraum konnte dabei nie vollständig ausgenutzt werden, da Standardmaße fehlten. Auch das Umladen der Fracht wurde durch fehlende Effizienz zu einem Kostenfaktor.
1961 einigten sich verschiedene europäische Eisenbahnen auf die Produktion der Europalette. Die Gesellschaften waren bereits damals in der Vereinigung der Internationalen Eisenbahnen (UIC) (Union Internationale des chemins de fer) organisiert, die in einem Vertrag festhielt, dass alle Unterzeichnenden für die Einhaltung der Paletten-Normen, die Herstellung sowie die Reparatur der Europaletten aufkommen.

Damit war die heutige, praktische Europalette geboren, die noch immer dieselben Maße trägt wie 1961:
120 Zentimeter lang, 80 Zentimeter breit und 14,4 Zentimeter hoch, wiegt die Europalette zwischen 20 und 24 Kilogramm. Das genaue Gewicht hängt von der Holzfeuchte ab. Welches Holz für die Herstellung der Europalette benutzt werden darf, wird unter anderem in den Normen der DIN EN 13698-1 geregelt. Heute gibt es drei Ableger der klassischen Europalette.

Ohne Ecken und Kanten

Der besondere Clou der Europalette liegt in ihrem Aufbau: Sie wird von durchschnittlich 78 Nägeln zusammengehalten und sie verfügt an den Außenkanten über sogenannte Fasen. Diese verhindern, dass die Paletten sich beim Beladen verhaken und mindern das Risiko von splitterndem Holz. Die Erfolgsgeschichte der Europalette liegt aber vor allem in ihrer Vierwegigkeit: Ein Gabelstapler oder Hubwagen kann die Palette von allen Seiten anfahren und schnell aufnehmen. Heute sind die meisten Transportmittel auf die Maße der genormten Europalette angepasst, so dass der Frachtraum optimal ausgenutzt werden kann.

Der korrekte Name der Palette ist „Europool-Palette“, der auf einen wichtigen Nutzen der Helfer verweist: Es gibt einen weltweiten Pool an Europaletten, der ständig rotiert. Die Transportpaletten werden solange benutzt, bis sie Mängel haben. Dann werden sie in spezialisierten Werkstätten repariert oder kommen wieder in den Europaletten-Handel.

In Europa wacht die European Pallet Association über den Handel der Europaletten, insgesamt gibt es weltweit vier Vereinigungen. Seit 2013 sind die hochwertigen Paletten an der „EPAL-Aufschrift“ auf jedem der vier Randklötze zu erkennen – ein wirkliches Gütesiegel.

 

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